Ankommen

Liebe Leser!

 

Ich bin nun zwar schon seit zwei Tagen hier in Ambato, aber leider habe ich es erst jetzt geschafft, die Zeit fuer meinen ersten Blogeintrag aus der Neuen Welt zu finden. Meine Eindruecke von diesem wirklich vielfaeltigen Land koennten mehrere Seiten fuellen, aber die Zeit draengt hier irgendwie immer. Daher versuche ich es moeglichst kurz zu machen.

 

Nach einer insgesammt ueber 24 Stunden langen Anreise von Zeitlham nach Ambato ueber "Umwege" wie Raststation Ansfelden, Flughafen Wien-Schwechat, Flughafen Amsterdam und Flughafen Quito kamen die neuen "Gringos" Alex, Armin und ich am 4.September um ca. 21 Uhr Ortszeit (Oesterreich - 5.September, 4 Uhr) in der Fundacion Proyecto Don Bosco in Amabto an und wurden sofort wie Popstars von den reizenden Kindern im Alter von ca. 8-14 Jahren und den Madres begruesst. Aber alles nach der Reihe..

 

Der 3.September geht wahrscheinlich als der schwerste Tag meines Lebens in die Geschichte ein. Zum ersten mal realisierte ich, dass ich jetzt wirklich ein Jahr ohne meine Familie, meine Freunde und mein gewohntes Umfeld auskommen muss. Der Abschied war noch schwerer als erwartet. Auch im Flieger waren die Gefuehle noch nicht sehr positiv. Zu nah war noch der Abschied. Aber kaum hatten wir unsere Gepaeckstuecke und gingen aus dem Flughafengebaeude, kam mir das erste Laecheln ueber die Lippen. Die wunderschoene Hauptstadt Quito hatte es mir sofort angetan. Rundherum Berge, angenehmes, fruehlingshaftes Klima und Verruecktheiten wie Ladeflaechen von Autos, die mit Menschen beladen waren. Wir wurden abgeholt von einem Projektmitarbeiter mit dem klingenden Namen Stalin. Auf dem insgesamt dreistuendigen Weg nach Ambato kamen wir noch in einem anderen Projekt in der Naehe von Quito vorbei, wo wir die ecuadorianische Gastfreundlichkeit gleich miterleben konnten, waehrend wir von Schwestern auf einen Kaffee eingeladen wurde. (Kaffee bedeutet hier uebrigens: heisse Milch oder heisses Wasser mit Kaffeepulver a tu gusto - nach Geschmack.) Von hier nahmen wir Madre Martita mit, die auch in der Fundacion arbeitet.

 

Nun bin ich wieder beim Ankommen. Nach der tollen Ankunft im Projekt fuehrte uns unser Vorgaenger-Volontaer Michi, der am naechsten Tag abreiste, durch das ganze Projekt und erklaerte so viel, wie in der kurzen Zeit noch moeglich war. Am naechsten Tag standen wir, immer noch erledigt von der langen Reise, noch ein wenig erschoepft auf. Wir fuhren mit Madre Narcissa und der Psychologin Anita nach Patate, einer wunderschoenen kleinen Stadt. Hier zeigten uns die beiden eine moderne Kathedrale, die fuer die Indigenen gebaut wurde und wir durften einen orginial ecuadorianischen Avocado kosten. Danach fuhren wir noch das wunderschoene Andental entlang, was mich teilweise doch wieder an Oesterreich erinnerte. Ein wunderschoener Ausflug.

 

Nach einem kleinen Ausflug in die Mall, die an europaeische Einkaufszentren erinnert und eine voellig andere Welt als die Stadt selbst darstellt, spielten wir mit den zukuenftigen Messis Fussball und Voelkerball und nach dem Abendessen gab es noch eine Salsa-Einheit. Ein besonders spannender Tag, der Lust auf mehr macht.

 

Nun beginnt schoen langsam die Eingewoehnungsphase. Gestern half ich der ecuadorianischen Volontaerin Jessica und dem schon genannten Stalin beim Kinder-ins-Bett-bringen, was bei 10 hyperaktiven Burschen leichter klingt als es ist und heute hiess es das erste mal um 5 in der Frueh aufstehen, die Kinder aufzuwecken und fertig fuer die Schule zu machen. Trotzdem bleibt immer noch sehr viel Ungewissheit, was genau auf mich zukommen wird, und auch die Sprache funktioniert noch nicht einwandfrei, aber alles in allem freue ich mich schon sehr auf einen spannenden Einsatz!

 

Bis bald

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Hannes Kaser (Donnerstag, 06 September 2012 23:24)

    Hallo Manuel,
    es freut mich, dass du gut in Ecuador angekommen bist. Wir haben wohl alle ein bisschen mit dir mitgefiebert.
    Ich freue mich schon auf deine Blog-Beiträge

  • #2

    Papa (Freitag, 07 September 2012 07:21)

    Hallo Mani

    Bei diesen ersten Erzählungen bekommen wir ja schon richtig Lust auf Ecuador, ich gehe jetzt für 4 Tage selber ins Gebirge und melde mich nachher wieder. Alles Gute

  • #3

    Matthias Wagner (Freitag, 07 September 2012 22:55)

    Schreib weiter so tolle Einträge und viel Spass in Equador!