Alles neu

Schön langsam kehrt bei mir wieder der Alltag und somit die Ruhe ein. Nach 3 Wochen, die von purem Stress geprägt waren. Ich hatte kaum eine Sekunde Zeit, nachzudenken und durchzuschnaufen. Trotz all dem war es eine spannende Zeit, diesen Umbruch mitzuerleben.


Seit 23.Februar ist Felix, mein neuer Zimmerkollege aus Sierning, in Ambato. So wie es aussieht, wird er mit mir in der Herberge arbeiten, während Alex und Armin die Universidad de la calle ("Universität der Straße") mit den Straßenkindern Ambatos wieder aufbauen, die jetzt mehr als ein halbes Jahr stillstand.


Und warum dieser ganze Stress? Im Februar wurde ein Vertrag mit dem Staat unterzeichnet, der der Fundacion Proyecto Don Bosco die notwendige finanzielle Unterstützung bringt, um das Projekt im Zentrum wieder voll in Betrieb zu nehmen. Dies bedeutet: 200 Kinder - in 2 Gruppen aufgeteilt 100 pro Tag - die zu Mittag eine Ausspeisung und vor- und nachmittags Hausübungsbetreuung erhalten. Unter den 200 Kindern sind auch Straßenkinder, die vor- und nachmittags genauso wie die Kinder im Zentrum, die mit der Hausübung fertig sind, in die Universidad de la calle gelockt werden sollen. In der Universidad de la calle sollen die Schuhputzerburschen einerseits Raum zum Spielen und Austoben haben, und andererseits dazu ermutigt und dabei unterstützt werden, eine Ausbildung anzugehen.


Gleich am 18.Februar wurde mit der Ausspeisung gestartet und damit begonnen, in den Schulen Ambatos Werbung für den Comedor ("Speisesaal") zu machen. Daher wurden auch einige vom Personal der Herberge ins Zentrum geschickt, um alles zu managen. Für mich hieß dies wiederum, dass ich nun den ganzen Tag quasi alleine mit den Kindern war und mein Tag dauerte von 5:30 - 22:30 Uhr mit nur wenigen Sekunden zum durchschnaufen. Ab der zweiten Woche kamen dann zumindest für die Hausübungsbetreuung zwei neue Professoren und auch Felix in die Herberge, die ich dann in den ganzen Prozess einführen musste, bis dann wieder alles rund lief. Eine echt stressige, aber schöne Zeit, da mein Verantwortungsgefühl um ein Vielfaches gestärkt wurde.


Während für das Zentrum immer noch einige organisatorische Arbeiten am Plan stehen, ist also zumindest in der Herberge wieder Alltag eingekehrt. Allerdings müssen nun auch wir eine Menge an Berichten schreiben, um die finanzielle Unterstützung zu rechtfertigen. Nun sind wir gerade am Planen des Strandausfluges für alle Kinder der Herberge zum Ende des Schuljahres Ende Juni. Dank Pfarre Berg, den Überbleibseln der Weihnachtsgeschenke-Aktion und den jungen Zeitlhamern sind wir auf einem Spendenstand von etwa 1000 Dollar. Uns fehlen noch ca. 500 Dollar (rund 380 Euro), um diesen zu finanzieren. Wenn jemand noch dafür spenden möchte, einfach weiter brav meinen Blog lesen. Eine Homepage mit Infos über Aktivitäten und wie man dafür spenden kann, ist in Arbeit und wird demnächst online gehen. Wenn es soweit ist, lasse ich euch dies natürlich wissen.


Neben dem Strandausflug werden wir auch Geld für didaktisches Material für das wiederbelebte Projekt im Zentrum sammeln. Mehr darüber erfährt ihr dann wahrscheinlich in meinem nächsten Blogeintrag.


Da man im Moment einige Kinder nicht nach Hause schicken kann, weil die Probleme dort zu groß sind, bleiben nun pro Wochenende ca. 10 Kinder in der Herberge. Daher gibt es nun auch freitags bis sonntags Programm, was für uns heißt, dass nun pro Wochenende ein Volontär zu Hause bleibt und sich mit den Kindern beschäftigt und Ausflüge macht. Hier ein paar Eindrücke..

Im Schwimmbad
Im Schwimmbad
Gangs von Ambato (mit neuem Mitglied Felix) ;)
Gangs von Ambato (mit neuem Mitglied Felix) ;)
Im Parque del Sueño
Im Parque del Sueño
Zwei Kleine ganz gross ;)
Zwei Kleine ganz gross ;)

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