Endspurt

Die Zeit wird knapp. Sechs Wochen bleiben mir noch in diesem wunderbaren Land, das zu meiner zweiten Heimat wurde. Von diesen sechs Wochen werde ich nur noch etwa ein Drittel, ca. 15 Tage, mit den Kindern verbringen, die mir nun schon elf Monate lang die Tage versüßen, und mich von jeglichen Problemen befreien, die mich beschäftigen.


Es war eine Zeit, die ich trotz aller Vorfreude auf Österreich lange vermissen werde. Kinder, die wie meine eigenen waren, ausländerfreundliches und -offenes Volk und ein Leben, das dem Stress und der Schnelllebigkeit Europas trotzt.


Aber noch ist es ja nicht ganz vorbei. Am 5.Juli war in Ambato so wie auch in Oberösterreich der letzte Schultag, was bedeutet, dass sich zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge der Kids in die Ferien verabschiedete, zum Glück aber noch nicht von uns, da sie in der letzten August-Woche wieder erscheinen werden. Im Moment befinden sich 12 Kinder in der Herberge, die entweder noch Nachprüfungen bis 26.Juli haben, um misslungene Fächer doch noch zu bestehen, oder jene, die man aus gewissen Gründen nicht heimschicken kann.
Diejenigen, die wir nicht in die Ferien schicken, genießen nun im anderen Teil der Fundacion im Stadtzentrum organisierte Ferien-Workshops, wo sie vor allem Dinge basteln, die wir am 26.Juli zu Gunsten der Fundacion an einem Stand verkaufen werden.


Die Fundacion im Zentrum wird übrigens ausgebaut. Etwas oberhalb vom ursprünglich hat uns das Rathaus von Ambato zwei neue Gebäude mit Spielplatz geschenkt, die zukünftig sowohl für Hausübungsbetreuung als auch für die Straßenarbeit mit den Schuhputzerburschen genutzt werden. Die Universidad de la Calle wird dem Rathaus hingegen zurückgegeben.
Das neue Zentrum wird "Oratorio Don Bosco" heißen. Am 12.Juli war feierliche Eröffnung mit Orchester, Vertretern des Bürgermeisters, des für Kinderangelegenheiten zuständigen Ministeriums MIES, Personal der Fundacion und Interessierten. Am 8.Juli fingen wir daher ecuadorianisch zeitgerecht mit dem Dachdecken an, da das Rathaus auch ein neues Wellblechdach spendete. Da die drei hochprofessionellen ecuadorianischen Dachdecker allerdings Hilfe von fünf gestandenen großen und starken Europäern bekamen, war dies kein großes Problem und nach zwei Tagen waren wir auch schon fertig.


Am Freitag haben wir nun noch unseren großen Verkaufstag im Zentrum. Damit ist mein Volontariat auch fast schon beendet. Von 1.- 25.August habe ich noch einmal die Chance, die Schönheiten des Landes zu bewundern, bevor die letzte Woche im August anbricht, die hauptsächlich von Kofferpacken, Reiseorganisation und Verabschieden geprägt ist.


Das Ende ist nah. Geprägt von Wehmut und Vorfreude zu gleichen Teilen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Papa (Donnerstag, 25 Juli 2013 09:22)

    Wir freuen uns schon sehr auf deine Rückkehr und wünschen dir noch schöne Ferientage. lg Papa